CRASH + RECONSTRUCTION, 2020/2021

mit Christian von Borczyskowski

Video zur Kunstaktion
Interview zur Kunstaktion

22. Oktober 2020 als KUNSTAKTION auf dem Opernplatz in Chemnitz
24. Juni – 18. Juli 2021 als MULTIMEDIAPRÄSENTATION im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz

Im Zentrum des Projekts steht ein Boot als Metapher für menschliche Erfahrungen.
Mehrmals abgesoffen, durchs Feuer gegangen, aus 40 Metern Höhe vom Himmel gefallen und am Boden zerschellt, präsentiert sich das hölzerne Schiff als Trümmerfeld auf dem Opernplatz in Chemnitz und Monate später aus Multimediapräsentation im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz.
Dem filmisch fixierten CRASH des fragilen Bootes folgt die virtuelle RECONSTRUCTION der Fragmente.

BREAKING NEWS, 2020

Zwei halbe Bootskelette, eine zweiseitig verspiegelte Wand, 2,6 x 6,5 x 1,5 m

Zwei brüchige und fast vergessene Bootfragmente, aus einem Theaterfundus vor der Entsorgung gerettet, gehörten ursprünglich zum Bühnenbild einer zeitgenössischen Tanzaufführung aus dem Jahr 1995 an der Tanzfabrik Berlin. (Medeas Töchter, Claudia Feest)

Wenn nicht Titel einer künstlerischen Arbeit, bezeichnet Breaking News eine Botschaft mit derart hoher Relevanz, dass im Radio oder Fernsehen das laufende Programm unterbrochen werden muss.

Zerbrechen, zerteilen, zerstören als aggressive Handlungen sind in der Welt weit verbreitet und spiegeln die eine Hälfte der möglichen Interpretationen. Reflexionen, in der sich der Betrachter auch selber spiegelt, ergänzen Fehlendes und fügen Teilstücke zu einem Ganzen neu zusammen.

Wäre da nicht der gekippte Raum, könnte man meinen, die Welt sei in Ordnung.

FALLING LEAF 2019 – 2021

Windbewegte kinetische Skulptur

  • H: ca. 6,00 m, B: ca. 3.80 m, T: ca. 3,80m
  • Edelstahl, Aluminium, Messing, Blattgold
  • Carlowitz Congresscenter Chemnitz

 

FALLING LEAF ist eine kinetische Skulptur, die die sechseckige Glaskuppel des Tropenhauses an ihrem Scheitelpunkt von außen nach innen durchdringt.

Der außenliegende Teil hat die sachlich konstruktive Form einer silbrig glänzenden, rechteckigen Windfahne. Korrespondierend mit der Einwirkung des Windes pendelt sie um ihre senkrechte Achse. Die Energie dieser zweidimensionalen Bewegung wird von außen nach innen übertragen und versetzt ein unter der gläsernen Kuppel hängendes „Goldenes Blatt“ in eine vielgestaltige dreidimensionale Raumbewegung.

Wenn außen der Wind etwas dreht, dann kreist, schwingt und pendelt innen das goldene Lichtblatt langsam, leise und leicht. Reflektionen des Lichts durchstreifen den Innenraum. Die immerwährende meditative Bewegung vereint die Elemente Licht, Luft, Wasser und Erde.

Spinning Needles, 2019

Pneumatische und kinetische Kunstinstallation aus technischem Textil (nicht ausgeführt)

entworfen für einen Standort im Eingangsbereich der Stadthalle Chemnitz

Spindeln und Nadeln sind Werkzeuge der Textilherstellung und stehen in der Tradition der Chemnitzer Industriegeschichte. Über die drei 15 m hohen Fahnenmaste im Eingangsbereich der Stadthalle wird jeweils eine kegelförmige Stoffhülle von 30 Metern Länge gefädelt. Am oberen Ende der Fahnenmaste sind die Stoffhüllen stabil befestigt und ragen darüber nochmals 15 Meter als bewegliche und oben offene Tentakel frei in die Höhe. Die inneren Volumina werden von unten mit permanenten Luftströmen aufgebläht. Die ausströmende Luft versetzt die Tentakel in wilde Bewegungen – raumgreifend, chaotisch und unvorhersehbar durcheinander wirbelnd.
Jeder kennt diesen Effekt von einem unter Druck stehenden Wasserschlauch, den man unbedacht nicht festhält. Die Materialfarbe von Spinning Needles ist reinweiß und leicht lichtdurchlässig. Dadurch ist eine Illumination von innen möglich.

Kirchturmspitze, 2017

für die Kath. Kirche St. Josef, Berlin Köpenick
Eingeladener Wettbewerb – 1. Preis (bisher nicht realisiert)

Weithin sichtbar und scheinbar über dem Kirchenbauwerk schwebend, erhebt sich die Turmspitze luftig und leicht. Die Form einer kreuzförmigen offenen Pyramide entspricht in Höhe und Neigungswinkel der ursprünglichen Geometrie der historischen Turmspitze von 1899.  Die vertikale Mitte der Konstruktion bleibt zugunsten eines luftigen Leerraums frei. In dieser offenen Mitte befindet sich ein von Innen erleuchtetes Doppelkreuz. Zu besonderen kirchlichen Anlässen können die liturgischen Farben Blau, Rot und Weiß erstrahlen.

TOPONTOP 2, 2017

kleine kinetische Skulptur
Edelstahl, Federstahl, Aluminium eloxiert, Glas, Lichttechnik

OPERA ROTAS, 2015

offener Wettbewerb Deutsche Bank Berlin
3. Runde ausgeschieden

…der Wind verweht wie beiläufig eine Botschaft auf einem zerknitterten Stück Papier. Zufällig und flüchtig erscheint der Moment, an dem das Blatt am Standort innehält. Die Botschaft hat Geschichte, und will neu verstanden werden. Der als Satzpalindrom bezeichnete Wortlaut wurde bei Ausgrabungen in Pompei gefunden und stammt ursprünglich aus dem 1. Jahrhundert b.C.

SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS
Der Säher Arepo hält das Werk in Umlauf

Interpretationen sind so vielfältig wie der vorwärts und rückwärts, von rechts und links, sowie aufwärts und abwärts lesbare Text. Sein Inhalt verweist auf das Kreative, den Fortschritt, die Hoffnung, das Nachhaltige, das Zukünftige, auch auf den Mut, das Ungewisse und vielleicht auch auf das Scheitern.

Die Skulptur ist aus einer 25 – 30 mm starken und dreidimensional verformten, beidseitig weiß beschichteten und beschrifteten Edelstahlplatte gefertigt. Die Proportionen entsprechen einem maßstäblich ca. 25fach vergrößerten Din A4-Papierformat. Die Verformung ähnelt einer dekonstruktiven, ungeregelten Verletzung, will aber auch als eine ästhetische Formfindung verstanden werden. Es entsteht eine begehbare Raumskulptur mit den Grundrissmaßen von ca. 5,00 x 5,00 m und einer Höhe von ca. 3,50 m. Technisch wird dies unter künstlerischer Oberleitung entweder in einer Werft mit schwerer Umformtechnik bewerkstelligt oder alternativ im Edelstahlguss-Verfahren ausgeführt. Hierbei wird zunächst das Modell 3dimensional gescannt und digital in kleinere gießbare Segmente zerlegt. Die gegossenen Elemente werden dann ohne sichtbare Nähte wieder zur Großform zusammengeschweißt. Die dreidimensional verformte Platte wird danach beidseitig weiß beschichtet und mit dem Text versehen. Die Typografie des Textes folgt der geometrischen Verzerrung… (Auszug aus dem Erläuterungstext)