L’Albatros, 1982-84

Skulptur aus gefalteten Bleiplatten, Flughafen Berlin-Tegel, 1985, 0,60 x 2,10 x1,90 m
v.l.n.r.: 1 Fotomontage, 2 Laserprojektion, 3 Montage der Skulptur, 4 Lageplan

Oft zum Zeitvertreib fangen die Seeleute sich Albatrosse, jene mächtigen, schweren Vögel, die als gelassene Reisegefährten dem Schiffe folgen, wie über den Tiefen des Meeres seine Bahn zieht.
Doch kaum auf den Planken der Schiffe niedergegangen, lassen diese Könige der Bläue traurig und verlegen ihre großen weiten Flügel hängen, schwerfälligen, langen Rudern gleich.
Dieser geflügelte Reisende, wie ist er linkisch und matt! Er, einst so schön, wie ist er lächerlich und häßlich! Sie necken seinen Schnabel und ahmen hinkend den Schwachen nach, wie er zu fliegen versucht!
Der Dichter gleicht dem Fürsten der Wolken, der mit dem Sturm Gemeinschaft hat und des Bogenschützen spottet; auf den Boden verbannt, von Hohn umgeben, hindern die Riesenflügel seinen Gang.

(aus: Charles Baudelaire, Les fleurs du mal)